Am Donnerstag, dem 13. Juni setzte sich die Dinslakener Gruppe von Amnesty International gemeinsam mit der Herz-Jesu-Gemeinde Oberlohberg in einem Gottesdienst dafür ein, dass das Recht auf freie Religionsausübung uneingeschränkt für alle Menschen gelten muss. Anlass war die in den letzten Jahren weltweit zunehmende Diskriminierung, Verfolgung und Vertreibung von Menschen, die ihren Glauben öffentlich leben. Das betrifft alle Religionsgemeinschaften.
Auf einer von Amnesty gezeigten Weltkarte wurde deutlich, dass die Verfolgung besonders stark im Nahen und Mittleren Osten sowie in Ostasien stattfindet. Aber auch Deutschland ist davon nicht ausgenommen: so haben öffentlich geäußerter Hass und Angriffe auf Juden in jüngster Zeit bei uns in erschreckendem Ausmaß zugenommen.
Alle Texte und Lieder des Gottesdienstes waren auf das Thema „Religiöse Verfolgung“ abgestimmt. 
Es wurden drei bewegende Berichte Geflüchteter vorgetragen, die das Schicksal religiöser Diskriminierung eindrücklich verdeutlichten.
So berichtete Asif Ajiz aus Pakistan, dass er sich als christlicher Sozialarbeiter gegen die Angriffe auf evangelische und katholische Gemeinden eingesetzt habe. Er habe friedliche Demonstrationen organisiert und sei daraufhin von islamistischen Extremisten körperlich misshandelt und mit dem Tode bedroht worden. Da auch die Polizei sein Leben nicht schützen wollte sondern mit den Islamisten kooperierte, habe er das Land verlassen müssen.
Auch die Berichte eines Jesiden aus dem Irak und einer Alawitin aus der Türkei enthielten Schilderungen entsetzlicher Grausamkeiten, bei denen tausende Menschen ihrer Glaubensgemeinschaften vergewaltigt, verschleppt und getötet wurden. Sie und ihre Familien flohen nach Deutschland und leben nun in Dinslaken.
Das Symbol von Amnesty International - die mit Stacheldraht umwickelte Kerze - war dann der Auftakt zu einer symbolischen Geste der Gottesdiens-Besucher*innen : Alle stellten eine brennende Kerze auf den Altar im Gedenken an die Menschen, die wegen ihren Glaubens diskriminiert und verfolgt werden.

Carlos Mussair
Musikalisch begleitet wurde dieser Teil des Gottesdienstes von dem syrischen Musiker Carlos Mussair auf seinem orientalischen Saiteninstrument.
Fürbitten, vorgelesen von betroffenen Flüchtlingen, appellierten an die Verantwortlichen, die in den Allgemeinen Menschenrechten geforderte freie Religionsausübung in ihren Ländern zu garantieren
Mit den von Amnesty an die Gottesdienstbesucher verteilten Petitionen können sie sich nun ganz konkret für Religionsfreiheit einsetzen.
Die Herz-Jesu- Gemeinde lud anschließend zu einem Zusammensein im Gemeindehaus ein, bei dem es Gelegenheit zu vertiefenden Gesprächen gab.

Ein Interview mit Asif Ajiz und einer Vertreterin von Amnesty finden Sie unter

https://www.facebook.com/DinChurch/videos/418977215613370/

Lesen Sie auch den Bericht in der Rheinischen Post:  http://rp-epaper.s4p-iapps.com/artikel/873624/11899135

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